MACD (Moving Average Convergence Divergence)

Moving Average Convergence Divergence

Disclaimer: Die nachfolgenden Ausführungen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und stellen weder ein Angebot zum Handel noch eine Handelsempfehlung oder eine Aufforderung zum Handel dar. Der Betreiber von Derivatehandel.net bzw. der Autor des nachfolgenden Beitrages versichert, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Positionen in den u. g. Basiswerten bestand. Auf den vollständigen Risikohinweis wird explizit verwiesen.

Nachdem du im letzten Beitrag erfahren hast, was ein Moving Average ist und welche es hiervon gibt, schauen wir uns nachfolgend einmal den MACD an. Hierbei wirst du schnell bemerken, dass der MACD einige Gemeinsamkeiten mit dem Moving Average hat. Allerdings gibt es auch einige Unterschiede, die du kennen solltest. Legen wir also los…

Der MACD-Indikator erklärt

Was ist der MACD?

Der MACD ist ein Momentum basierter Indikator, der auf zwei Exponential Moving Averages, also gewichteten gleitenden Durchschnitten, basiert. Er kann sowohl zur Trenderkennung als auch zur Ermittlung der Trendstärke genutzt werden.

Er besteht aus einer MACD-Linie, einer MACD-Signallinie und einem MACD-Histogramm.

Moving Average Convergence Divergence
Quelle: Tradingview.com (Screenshot; keine bezahlte Werbung)

Die Berechnung des MACD

Der MACD misst die Differenz zwischen zwei Exponential Moving Averages. Um etwas konkreter zu werden:

MACD-Linie = EMA (12) – EMA (26)

In den MACD-Standardeinstellungen wird also die Differenz aus den letzten 12 und den letzten 26 Perioden gebildet. Das Ergebnis stellt die sogenannte MACD-Linie dar.

Um die sogenannte MACD-Signallinie zu erhalten, wird aus der o. g. MACD-Linie wieder ein EMA errechnet. Heißt also:

MACD-Signallinie = EMA (MACD-Linie)

Klingt kompliziert und verwirrend… Ist es auch etwas, zumindest wenn du für jede Periode den MACD selbst berechnen müsstest! Die gute Nachricht ist, dass du dir den MACD in der Regel mit ein paar Klicks in nahezu jeder Charting-Plattform eines Broker anzeigen lassen kannst! Insofern soll es das an dieser Stelle mit der Mathematik auch schon gewesen sein… 🙂

MACD im Trading: Potentielle Kaufsignale

Wie dir bereits bekannt ist, wird der MACD meist zur Trenderkennung genutzt. Entsprechend kannst du diesen zum Einsatz bringen, um dir mögliche beginnende Trends aber auch mögliche Trendwenden anzeigen zu lassen. Schauen wir mal, wie du den MACD im Trading nutzen kannst:

MACD-Linien

Wie beim Trendhandel üblich, zumindest wenn hierbei Indikatoren zum Einsatz kommen, entsteht ein mögliches Tradingsignal, wenn sich zwei Linien kreuzen. So auch beim MACD… In dem Fall ist es das Kreuzen der MACD-Linie und der MACD-Signallinie:

MACD Kaufsignale
Quelle: Tradingview.com (Screenshot; keine bezahlte Werbung)

Auf dem o. g. Bild siehst du den DAX im H1-Chart. Eine Kerze stellt demnach eine Stunde dar. Die generierten MACD-Kaufsignale sind hierbei relativ leicht erklärt: Kreuzen sich die MACD-Linie und die MACD-Signalline nach oben entsteht ein Kaufsignal (grüne Kreise). Kreuzen sich die MACD-Linie und die MACD-Signallinie nach unten, entsteht ein Verkaufssignal (rote Kreise).

Ein Verkaufssignal bedeutet an dieser Stelle jedoch nicht, dass eine Short-Position eröffnet wird, sondern nur, dass die vorher eröffnete Long-Position geschlossen wird.

MACD-Nulllinie

Neben dem Kreuzen der MACD-Linie und der MACD-Signallinie, kann auch das Kreuzen der MACD-Signallinie durch die Nulllinie des MACD-Histogramms als mögliches Trading-Signal genutzt werden:

MACD Trading
Quelle: Tradingview.com (Screenshot; keine bezahlte Werbung)

Auf dem o. g. Bild ist der Tageschart des DAX ersichtlich. In diesem Beispiel wird ein Signal erzeugt, wenn die rote MACD-Signallinie die Nulllinie des Histogramm kreuzt (grüne/rote Kreise).

MACD-Histogramm

Häufig wird auch das MACD-Histogramm als Signalgeber genutzt. Hiervon kann jedoch Abstand genommen werden, da dies nicht unbedingt erforderlich ist.

Wie du auf den o. g. Bildern sehen kannst, wechseln die Balken jeweils um die Nulllinie immer genau dann, wenn sich die MACD-Signallinie und die MACD-Linie kreuzen. Demnach kannst du das MACD-Histogramm als Signalgeber grundsätzlich ignorieren und dich auf die MACD-Linie und MACD-Signallinie konzentrieren. Alternativ kannst du die Linien aber auch ausblenden und nutzt ausschließlich das MACD-Histogramm, welches die identischen Signale liefert.

Divergenzen erkennen

Bei einer Divergenz im Trading handelt es sich um die Abweichung zwischen der Kursentwicklung eines beliebigen Basiswertes und dem Verlauf des genutzten Indikators, also in unserem Fall des MACD. Zur Verdeutlichung:

Divergenz Trading
Quelle: Tradingview.com (Screenshot; keine bezahlte Werbung)

Wie du auf dem o. g. Bild (DAX im Tageschart) sehen kannst, steigt der Kurs des DAX obwohl der MACD fällt. Eine solche Abweichung zwischen der Entwicklung eines Basiswertes und des verwendeten Indikators wird Divergenz genannt. Eine Divergenz lässt auf eine mögliche Trendwende schließen.

Fazit

Der MACD gehört zu den beliebtesten Indikatoren und kann sowohl zur Erkennung eines Trends also auch zur Erkennung der Trendstärke genutzt werden. Er basiert auf zwei Exponential Moving Averages und liefert mögliche Tradingsignale durch das Oszillieren des Histogramms um die Nulllinie oder das Kreuzen der MACD-Linie mit der MACD-Signallinie.

Wie bei allen Handelsansätzen ist auch beim MACD zu berücksichtigen, dass es durchaus zu Fehlsignalen kommen kann und ein konservatives Risikomanagement daher oberste Priorität haben sollte.

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